Geschichte
Aufgrund verschiedener Funde darf man schliessen, dass Jens schon während der spätrömischen Zeit (200-400 n.Chr.) besiedelt war. Erstmals ist Jens in einer Urkunde aus dem Jahre 1229 unter dem Namen "Gens" schriftlich aufgeführt. Ob der heutige Dorfname von diesem "Gens" (Wild-Gänse) abzuleiten sei, welche zur Zeit der Überschwemmungen das Grosse Moos bewohnten, ist nicht geklärt.
Ein weiterer Ursprung des Namens könnte auch durch das Ableiten von "Iens" aus dem Namen des nördlich von Jens liegenden Tempelbezirkes "Petinesca" oder "Petiensca" stammen.
Im 13. und 14. Jahrhundert war Jens noch kein Dorf im heutigen Sinn. So besassen während dieser Zeit die beiden Klöster Gottstatt und Frienisberg sowie die Grafen von Neuenburg-Nidau Güter und Land in Jens. Die Dorfbewohner waren meist als unfreie Menschen ihrem Gutsherren unterstellt, dem sie jährlich einen bestimmten Zins abgeben mussten. Erst Ende des 15. Jahrhunderts begannen die Fesseln der alten Landeigenschaft zu fallen.
Im Verlauf des 19. Jarhunderts wuchs Jens um den "Hungerberg" als charakteristisches Haufendorf. Diese vielsagend benannte Ansiedlung von Kleinbauern und Taglöhnern erstreckt sich entlang der ansteigenden Strasse nach Bellmund. Nach 1950 hat sich das Siedlungsbild grundlegend geändert, indem der Südhang zu beiden Seiten der Strasse mit Einfamlienhäusern überbaut wurde.
Jens besitzt ein Ortsbild von regionaler Bedeutung. In der Kernzone ist das alte, bäuerlich-gewerbliche Ortsbild weitgehend erhalten geblieben. Zahlreiche Bauten aus dem 17.-20. Jahrhundert sind im Bauinventar durch die Denkmalpflege des Kantons Bern als schützenswert oder erhaltenswert eingestuft.
Der Ortskern von Jens zeigt eine überdurchschnittlich hohe Dichte von gut bis sehr gut erhaltenen Gebäuden und präsentiert sich als ein entsprechend kompaktes inneres Ortsbild. Der gewundene Verlauf der Verkehrsachsen sorgt für facettenreiche, räumliche Aspekte im Strassenbild. Die Landwirtschaft hat bis heute ihren Stellenwert behauptet und manifestiert sich nach wie vor in ihrer Betriebsamkeit. Der bauerndörfliche Charakter ist dem Ortszentrum von Jens dadurch nicht nur optisch, sondern tatsächlich erhalten geblieben.
Denkmalpflege des Kantons Bern, 1996